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April 2008
Atem
Der Atem des Lebens ist das Bewusstsein des Lebens.
Die orphischen Mysterien richten sich an die Seele: ‚Du, die du die Luft des Himmels wieder atmest, sei gegrüßt!’ Nach Gurdjieff ist das Einatmen von Luft eine der drei Arten von Nahrung neben Licht und Essen. Ohne Nahrung kann der menschliche Organismus nicht funktionieren, obwohl die Notwendigkeit für die verschiedenen Nahrungsarten unterschiedlich ist. Man kann ohne Licht leben, sowohl im wörtlichen Sinn, wie auch psychologisch in Einbildung. Man kann hungern, sowohl nach tatsächlicher Nahrung als auch nach Erfahrungen, die den Geist und das Herz nähren. Man muss jedoch atmen, und zwar in einem Zyklus von drei Sekunden mit wenigen Abweichungen. Dieser anonyme subtile Rhythmus unseres Lebens ist so beständig, dass er nicht zufällig sein kann. ‚Zeit ist Atem’, sagte Gurdjieff zu seinen Schülern, ohne dies weiter zu erläutern. Gurdjieff hatte jedoch auf die Bedeutung von Zeit hingewiesen ‚ nicht als deren Verlauf sondern als das Maß für Bewusstsein. ‚Dein Atem ist eine heilige Uhr’, sagte Hafiz, ‚nutze ihn, um mit dem Namen Gottes Takt zu halten’.
Da der Atemzyklus mechanisch ist und, wie Rodney Collin beobachtete, jeder Atemzug einen neuen Gedanken mit sich bringt, können wir erkennen, dass wir diesen sich wiederholenden Zyklus zum Vorteil unserer Anstrengungen nutzen können. Ein Ich wird der Anreiz für Bewusstsein und nicht für Identifikation. ‚Sobald ein Gedanke auftaucht,’ sagt ein Zen-Meister ‚wache auf, genau da und dann!’ Man hat ein praktisches Ziel für seine innere Arbeit entdeckt, einen Fokus für das, was man erreichen möchte. Erwachen findet nicht an einem abstrakten, körperlosen Ort statt sondern tatsächlich in uns selbst.
Mit diesem Ziel atmet man ein, während man eine Anstrengung unternimmt anwesend zu sein. Wenn Ichs auftauchen, hält man sie ruhig davon ab, die Anwesenheit zu unterbrechen. Bewusstsein wächst und die Ichs ziehen sich zurück. Manchmal erreicht man eine perfekte innere Stille. Nach einigen Momenten wird der Atem voller Energie, als ob man zum ersten Mal atmen würde. Man ist erwacht, gereinigt von Gedanken.
Auf diese Weise wird der Atem ein Rhythmus für die Anstrengungen zum Erwachen. Statt des mechanischen Einziehens von Luft wird der Atem ein Zeitmaß für Anwesenheit.
Gedanken zum Thema:
Solange Menschen atmen, Augen sehn; So lang lebt dies, und heißt dich fortbestehn.
Mit jedem Atemzug stirbt der molekulare Körper und wird wiedergeboren.
Bei deinem Streben nach dem unsterblichen Atem reguliere dein gewöhnliches Atmen, um seine Quelle zu finden.
Sei bei jedem Atemzug anwesend. Lasse deine Aufmerksamkeit auch nicht für die Dauer eines einzigen Atemzugs abschweifen. Erinnere dich immer und überall an dein Selbst.
Wenn der Atem umherirrt, ist der Geist unbeständig.
Die Göttin gibt dem Pharao Leben. Aus einem Wandgemälde im Tempel von Abydos, Ägypten.
Copyright © 2008, Wayne Mott.
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